Mohn und Fritz oder Wildblumen und Gemüse

Dohm-Lammersdorf.

Am Tag der offenen Gartentür war auch der Garten am Heidberg in Lammersdorf wieder für interessierte Besucher geöffnet.

Es leuchtet rot, gelb, orange und blau zwischen den Reihen.

„Sommerblumen als Helfer im Gemüsegarten“ steht auf einem Schild inmitten der Blütenpracht von Kornrade, Lein, Mohn und vielen anderen Blumen, die die Gemüsebeete im Öko-Nutzgarten von unserem Vereinsmitglied Hans-Jürgen Kesten flankieren. Und die Erklärung gibt es auch gleich dazu: sie „locken Bestäuber an, schützen die Sämlinge, lenken gefräßige Gäste ab, verbessern den Boden, lassen Konkurrenten verduften und verdrängen unliebsame Nachbarn“.

Lauter starke Argumente für Ringel- und Kornblume, Phacelia, Tagetes & Co, die im Übrigen auch einen wunderschönen Anblick bieten.

Dazwischen finden nicht nur alte oder selten angebaute Gemüsearten wie Rübstiel und Erdbeerspinat ihren Platz, sondern auch neue Sorten wie die festkochende Kartoffel „Heiderot“ und ein Snackpaprika namens „Fritz“. Natürlich wachsen auch Erdbeeren, Möhren, Zwiebeln und verschiedene Kohl- und Salatsorten im 0,2 ha großen Garten des Agraringenieurs; beim Rundgang macht er die Besucher auf für unsere Region ungewöhnliche Gewächse und Pflanzgemeinschaften aufmerksam: da gibt es z. Bsp. die Sojabohne „Edamame“ und eine Krause Malve, die als Salat oder Gemüse zubereitet werden kann, sowie die Färberdistel, deren junge Blätter essbar sind und Stangenbohnen, die an Maispflanzen hochranken.

Früh- und Hochbeete dienen zur Anzucht von Setzlingen und verlängern die Vegetationsperiode; in den selbst gebauten Gewächshäusern wachsen die empfindlicheren Pflanzen wie Tomaten, Gurken und Spaghettibohnen heran.

Kleine Felder mit verschiedenen Getreidesorten zeigen anschaulich, wie hoch Weizen und Emmer wachsen können.  

Gedüngt wird allerdings nur mit Gründüngung, ergänzt durch Kompost und Stallmist.

Eine unglaubliche Vielfalt an Nutz- und Futterpflanzen in Kombination mit Wild- und Bauerngartenblumen bietet der Öko-Garten am Heidberg und er kann von Mai bis Oktober mit fachkundiger Führung nach telefonischer Terminabsprache besichtigt werden.

Schmunzelnd erzählt Hans-Jürgen Kesten von einem Mann, der sich am Tag der offenen Gartentür im Garten umschaute und feststellte: „Für mich ist das ein Unkraut-Garten!“, sich umdrehte und das Grundstück verließ. Dieser Besucher hatte wohl das Schild nicht gesehen, das mitten in der blühenden Pracht steht.
Weitere Bilder in der Fotogalerie.

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